Wie fühlen wir uns nach der Trennung von einem Partner? Wir sind traurig. Trauer ist die Reaktion unseres Körpers, wenn etwas Schönes vorbei ist.
Doch manchmal ist es mehr als Trauer. Manchmal fühlt man sich von einer Trennung völlig aus der Bahn geworfen, ist voller Angst und fühlt sich, als ob man sterben müsste. Dann spricht das Kind in uns über seine Angst, nicht geliebt zu sein.
Für ein hilfloses Kind ist die Liebe seiner Eltern eine Frage von Leben und Tod. Wenn wir als Erwachsene erleben, dass uns jemand nicht liebt und uns verlässt, wird manchmal die Erinnerung dieses Kindes wieder lebendig und augenblicklich fühlt es sich so an, als ob wir sterben müssten.
Natürlich ist dies heute nicht so. Der Single klickt sich bei Tinder rein und lernt schnell neue Menschen kennen. Nur das kleine Kind in uns weiß das nicht.
Was tun? Wir dürfen Kontakt zum Kind in uns aufnehmen. Wir sehen uns an, welche Erlebnisse die Gefühle entstehen ließen, die heute durch die Trennung wieder aktiviert wurden. Dann geben wir unserem inneren Kind all das, was ihm damals gefehlt hat. Wir heilen das Kind in uns. Dabei hilft ein Coaching, das uns durch diesen Prozess führt.
Gleichzeitig heilen wir damit alle unsere Beziehungen. Ein Mensch, dessen inneres Kind sich nicht mehr ängstigt, von den Eltern nicht mehr geliebt oder verlassen zu werden, ist ein viel angenehmerer Lebensgefährte. Er klammert nicht, ist nicht eifersüchtig und bezieht schlechte Launen des Partners (so etwas soll es geben) nicht auf sich.
Und dann lieben und irren wir wieder. Das ist Leben.
„Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.“
Dietrich Bonhoeffer